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Jesajas Gott – der Schlächter

Das Buch Jesaja ist nicht, wie viele Christen sicher denken, ein literarisches Werk des Propheten Jesaja, sondern ein eindrückliches Beispiel für das, was man ein prophetisches Sammelwerk bezeichnen kann, denn nur der erste Teil des Buches (Kap.1-39) lässt sich mit Jesaja in Verbindung bringen. Dennoch lassen sich auch in diesem Bereich nicht alle Teile eindeutig ihm zuordnen, wie z.B. die Kap.13-23, die Gerichtsankündigungen an fremde Völker enthalten, die man eigentlich nicht Jesaja zuschreiben kann. Wem vertrauen wir also dann in diesem Fall?
Kap.24-27 werden sogar eher einem unbekannten Verfasser zugeordnet. Kap.33-35 lassen kaum geschichtliche Beziehungen erkennen, während sich die Kap.36-39 wörtlich in 2.Kö.18-20 wiederfinden. In den Kap.40-55 wechselt der Stil vollständig und es schreibt ein ganz anderer, unbekannter Prophet, der das Exil in Babylon rückblickend beurteilt. Kap.56-66 betrifft die Zeit des Wiederaufbaus Nach dem Exil und dementsprechender Verheißungen, die von verschiedenen Autoren stammen. (Nach Stuttgarter Erkl.)

Diese Verheißungen werden oft fälschlich in unsere Zeit verlegt, da sie damals nicht eingetroffen sind und man meint, dass es Gottes Wort sei, welches sich auf jeden Fall noch erfüllen müsse. Doch ist wirklich fraglich, ob wir uns auf Worte unbekannter Menschen, die ihre Aussagen einem bekannten Propheten (Jesaja) in den Mund gelegt haben, verlassen können, wenn es um eine Zukunft geht, die noch 2500 Jahre ausstand.

Doch schauen wir uns hier nun den Gott Jahwe (HERR, YHWH) einmal etwas genauer an, den Jesaja uns als den Gott Israels präsentiert:

Jesaja 6:1,5 – der Sichtbare Gott

Jesaja kann seinen Gott sehen. Ist es demnach ein anderer, als der Gott Jeschuas, den niemand je gesehen hat?

Im Todesjahre des Königs Ussia sah ich den Allherrn auf einem hohen und ragenden Throne sitzen, während seine Säume das Heiligtum (oder: den Palast) füllten. 2 ……. 5 Da rief ich aus: »Wehe mir, ich bin verloren! Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und wohne inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen; und nun habe ich den König, den HERRN der Heerscharen, mit meinen Augen gesehen!«

Jesaja 10 – der Wortbrüchige

Der HERR hatte Abraham zugesagt, dass seine Nachkommen, das Volk Israel „wie Sand am Meer“ so viele werden würden. Doch hier bei Jesaja wiederruft er das ganze und beschließt Vernichtung. Nur ein Überrest würde umkehren. Das Wort Jahwes ist damit hinfällig geworden! 1.Mose 13:16; 32:13, 5.Mose 28:62

Jesaja 13:5 – der unbarmherzige Verwüster

Horch! Getöse von Königreichen, von versammelten Heidenvölkern! Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer! 5 Sie kommen aus einem fernen Land, vom Ende des Himmels, der HERR und die Werkzeuge seines Zorns, um das ganze Land zu verderben. 6 Heult! Denn der Tag des HERRN ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung von dem Allmächtigen! 7 Deshalb werden alle Hände schlaff, und das Herz jedes Sterblichen zerschmilzt. 8 Sie sind bestürzt; Krämpfe und Wehen ergreifen sie, sie winden sich wie eine Gebärende; einer starrt den andern an, ihre Angesichter glühen. 9 Siehe, der Tag des HERRN kommt, unbarmherzig, mit Grimm und Zornglut, um die Erde zur Wüste zu machen und die Sünder daraus zu vertilgen. 10 Ja, die Sterne des Himmels und seine Sternbilder werden nicht mehr glänzen; die Sonne wird sich bei ihrem Aufgang verfinstern und der Mond sein Licht nicht leuchten lassen. 11 Und ich werde an dem Erdkreis die Bosheit heimsuchen und an den Gottlosen ihre Schuld; und ich will die Prahlerei der Übermütigen zum Schweigen bringen und den Hochmut der Gewalttätigen erniedrigen. 12 Ich will den Sterblichen seltener machen als gediegenes Gold und den Menschen [seltener] als Gold von Ophir. 13 Darum will ich die Himmel erschüttern, und die Erde soll von ihrer Stelle aufschrecken, vor dem Zorn des HERRN der Heerscharen, und zwar am Tag der Glut seines Zorns.

Obwohl dieser Gott nie um die Nationen geworben hat, sich ihnen nicht als der Eine, der Allmächtige Schöpfer vorgestellt hat, kündigt er ihnen nun ein umfassendes Gericht an und das in einer Härte, die einfach nur abschreckend ist.
Die nächsten elf Kapitel enthalten Weissagungen gegen heidnische Völker. Das erste ist Babylon, die Weltmacht, durch die Assyrien vernichtet wurde (etwa um 609 v.Chr.). In Kapitel 13 sehen wir Babylon, wie es von den Medern und Persern erobert ist (539 v.Chr.).

Es gibt gewisse Schwierigkeiten in Bezug auf die Weissagungen über die Zerstörung Babylons, sowohl der Stadt als auch des Reiches (Jes 13,6-22; 14,4-23; 21,2-9; 47,1-11; Jer 25,12-14; 50; 51). Zum Beispiel führte die Eroberung durch die Meder (Jes 13,17) im Jahr 539 v.Chr. nicht zu einer Zerstörung, die mit der von Sodom und Gomorra zu vergleichen ist (Jes 13,19); die Stadt blieb nicht für immer ohne Bewohner (Jes 13,20-22); sie wurde nicht von einem Volk aus dem Norden zerstört – Medo-Persien liegt im Osten (Jer 50,3); die Eroberung führte auch nicht dazu, dass ganz Israel oder mehr als nur ein Überrest von Juda den HERRN suchte und nach Zion zurückkehrte (Jer 50,4-5); die Mauern wurden nicht abgebrochen und die Tore nicht verbrannt (Jer 51,58).

Jesaja 24 – der Verflucher

Entweiht liegt ja die Erde da unter ihren Bewohnern; denn sie haben die Gebote übertreten, das Gesetz überschritten, den in der Urzeit geschlossenen Bund gebrochen. 6 Darum verzehrt ein Fluch die Erde, und ihre Bewohner müssen ihre Verschuldung büßen; darum sterben die Bewohner der Erde aus, und von den Sterblichen bleiben nur wenige übrig.

Von welchem Bund hier die Rede ist, bleibt wohl ewig ein Rätsel, denn die Bewohner der Erde haben höchsten den Noahitischen Bund, der aber ohne Bedingen war.

Nur Verödung ist in der Stadt übriggeblieben, und in Trümmer sind die Tore zerschlagen. 13 Denn so wird es sein inmitten der Erde, mitten unter den Völkern, wie beim Abklopfen der Oliven, wie bei der Nachlese, wenn die Obsternte zu Ende ist.

Rätselhaft auch diese Geschehnisse, die wahrscheinlich nie eintrafen?

Grauen und Grube und Garn (= Fangnetz) kommen über euch, Bewohner der Erde, 18 und geschehen wird es: Wer da flieht vor dem grauenvollen Schrecknis, der stürzt in die Grube, und wer aus der Grube wieder heraufsteigt, der fängt sich im Garn; denn die Fenster (oder: Schleusen) in der Höhe droben tun sich auf, und es erbeben die Grundfesten der Erde. 19 In Trümmer wird die Erde zertrümmert, in Splitter wird die Erde zersplittert, in Wanken und Schwanken gerät die Erde; 20 hin und her taumelt die Erde wie ein Trunkener und schaukelt hin und her wie eine Hängematte (oder: wackelt wie eine Nachthütte), und schwer lastet ihr Frevel auf ihr: sie stürzt hin und steht nicht wieder auf.

Die Gerichte scheinen beim Land Israel anzufangen, breiten sich aber über die ganze Erde aus und sogar über böse Wesen im Himmel. Wann soll das gewesen sein? Da in den ersten Versen von Priestern Israels die Rede ist, gehe ich davon aus, dass es keine zukünftige Prophezeiung ist. Und wieso wird die Erde hier völlig zerstört und nicht mehr aufstehen? Nichts Vergleichbares finden wir in der Bibel.

21 An jenem Tage aber wird es geschehen: da wird der HERR zur Rechenschaft ziehen das Heer der Höhe in der Höhe und die Könige der Erde auf der Erde; 22 und sie werden zusammen eingesperrt, wie man Gefangene zusammenholt in eine Grube, und eingeschlossen in einen festverschlossenen Kerker und erst nach langer Zeit abgeurteilt werden.

Die himmlischen Wesen sollen nun auch gerichtet werden und mit den Königen der Erde gemeinsam die Zukunft eingesperrt verbringen. Man kann nur staunen über solche Weissagungen, die nie eintrafen. Dafür geht es aber umso herrlicher in Kapitel 25 weiter!

Jesaja 26:14 – Jahwe im Blutrausch – der Schlächter

Auch hier unfassbare Aussagen:

Kommt herbei, ihr Völkerschaften, um zu hören, und ihr Völker, merkt auf! Die Erde gebe acht und was sie füllt, der Erdkreis samt allem, was ihm entsproßt! 2 Denn ergrimmt ist der HERR gegen alle Völkerschaften und zornig gegen ihr gesamtes Heer; er hat sie dem Bann (= der Vernichtung) geweiht, hat sie zur Schlachtung bestimmt, 3 daß ihre Erschlagenen unbestattet hingeworfen werden und der Modergeruch von ihren Leichen aufsteigt, daß die Berge von ihrem Blut zerfließen (und alle Hügel zergehen).

4 Auch das gesamte (Sternen-) Heer des Himmels wird sich auflösen und der Himmel sich zusammenrollen wie eine Schriftrolle, und sein ganzes Heer wird zerfallen, wie das Laub vom Weinstock abwelkt und wie dürre Blätter (oder: vertrocknende Früchte) vom Feigenbaum abfallen. 5 Wenn mein Schwert sich im Himmel berauscht hat, siehe, dann soll es auf Edom herabfahren und auf das von mir dem Untergang geweihte Volk zum Strafgericht. 6 Ein Schwert führt der HERR, das trieft von Blut, das ist gesättigt von Fett, vom Blut der Lämmer und Böcke, vom Nierenfett der Widder; denn ein Opferfest wird der HERR in Bozra abhalten und ein großes Schlachten im Lande Edom. 7 Da stürzen Wildochsen samt jenen nieder und Farren samt Maststieren; und ihr Land trinkt sich satt an Blut, und ihr Erdreich wird mit Fett gedüngt; 8 denn ein Tag der Rache ist für den HERRN da, ein Jahr der Vergeltung für den Streit mit Zion (oder: zur Genugtuung für Zion).

Das Schwert des HERRN der Heerscharen berauscht sich also auch im Himmel an Blut !!!!!!!!

Jahwe – der Schlächter der Welt!

Auch bei Jeremia lesen wir Ähnliches:

Jeremia 46:10
Ja, dieser Tag ist für Gott, den HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, um seinen Widersachern zu vergelten: da frißt das Schwert, bis es satt ist, und berauscht sich an ihrem Blut, denn ein Schlachtfest (= Opfermahl) hält Gott, der HERR der Heerscharen, im Nordland am Euphratstrom.

Anscheinend sind Jes.26 aber Jahweistische Wunschvorstellungen geblieben!
Dennoch müssen wir uns fragen:

Dazu passend Jes.37, die Schlachtung von 185 000 Assyrern durch den Engel des HERRN!

In dem Zusammenhang ist auch Jahwes Handeln mit dem Heidenvolk Assyrien interessant, als er es benutzt als Strafwerkzeug, als Zuchtrute gegen Israel und ihnen anschließend vorwirft, dass sie in ihrem Kriegstreiben gegen Israel zu weit gegangen seien und lässt sie durch Feuer abstrafen. Nicht nur, dass Jahwe diese Nation „aufhetzt“ gegen Israel, sie quasi zum Krieg mit Mord und Plünderung verführt und dazu sein eigenes Volk „wie Kot auf der Straße zu zertreten“, sondern dann auch noch unzufrieden ist mit dem Ergebnis und nun seinerseits Rache an ihnen nimmt mit der Schwindsucht und Feuer! Ist uns eigentlich bewusst, welchen Gott wir als den unseren anerkennen? Ich denke nicht und deshalb schreibe ich diese Beiträge in aller Deutlichkeit, um einen jeden Leser aufzurütteln.

Jesaja 10 Der Feuergott – gerecht?

Wehe dem Assyrer, dem Stecken (oder: der Rute) meines Zorns, (und) dem, in dessen Hand mein Grimm als Stecken (= Peitsche) war! 6 Gegen eine gottlose Völkerschaft sandte ICH ihn, und gegen das Volk, dem ICH zürnte, entbot ICH ihn, damit er Raub gewinne und sich Beute hole und es (d.h. das Volk) zertrete wie Kot auf der Straße. 7 Er aber denkt es sich nicht so, und sein Herz ist nicht so gesonnen; nein, zu vertilgen hat er im Sinn und Völker auszurotten in nicht kleiner Zahl.

…………..

16 Darum wird Gott, der HERR der Heerscharen, die Schwindsucht in Assyriens Wohlbeleibtheit senden, und unter seiner Herrlichkeit (= seinem herrlichen Besitz) wird ein Brand auflodern wie eine Feuersbrunst;

Ist das der Gott Jeschuas (Jesu)?

Geht es etwa unter dem erhöhten Christus in Kürze auch so blutdurchdrängt und grausam zu, wenn er eben genau von diesem Gott die Kelter des Grimmes treten wird?

Offenbg.19:15

Aus seinem Munde geht ein scharfes (oder: spitzes; vgl. 1,16) Schwert hervor, mit dem er die Völker (nieder)schlagen soll, und er wird sie mit eisernem Stabe weiden (Ps 2,9), und er ist es, der die Kelter des Glutweins des Zornes des allmächtigen Gottes tritt. 16 An seinem Gewande (oder: Mantel), und zwar an seiner Hüfte, trägt er den Namen geschrieben: »König der Könige und Herr der Herren«. 17 Dann sah ich einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die hoch oben am Himmel fliegen: »Kommt her, versammelt euch zu dem großen Mahle Gottes! 18 Ihr sollt Fleisch fressen von Königen, Fleisch von Kriegsobersten, Fleisch von Starken, Fleisch von Rossen und ihren Reitern, Fleisch von Leuten aller Art, von Freien und Sklaven, von Kleinen und Großen!«

Und noch ein Vergleichs-Beispiel

Jesaja 63:3f Der Rachegott Jesajas

»Woher rührt das Rot an deinem Gewande, und warum sehen deine Kleider aus wie die eines Keltertreters?« 3 »Die Kelter habe ich getreten, ich allein, denn von den Völkern stand niemand mir bei; da habe ich sie in meinem Zorn niedergetreten und in meinem Grimm zerstampft; dabei ist ihr Lebenssaft an meine Kleider gespritzt, so daß ich meine ganze Gewandung besudelt habe. 4 Denn ein Tag der Rache lag mir im Sinn, und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.

Offenbg.14:19Der Rachegott Jeschuas

Da ließ der Engel seine Sichel über die Erde fahren, erntete den Weinstock der Erde ab und schüttete (die Trauben) in die große Zorneskelter Gottes. 20 Hierauf wurde die Kelter draußen vor der Stadt getreten (Jes 63,3; Joel 4,13): da kam Blut aus der Kelter hervor bis hinauf an die Zügel der Pferde (und ergoß sich) sechzehnhundert Stadien (d.h. vierzig Meilen = 296 Kilometer) weit.

Nächster Jesaja-Beitrag hier!

Aus Liebe zur Wahrheit

JedidaMD

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