Jeremia wirkte im letzten Jahrzehnt vor der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier und seine Aufgabe war es, sein Volk unerbittlich anzuklagen und zu warnen vor Gottes Gericht.
Jahwe mutete Jeremia ein unmenschliches Prophetendasein zu, dem der Prophet in vielen Texten vollen Ausdruck verleiht. Das solltest du dir selbst einmal zu Gemüte führen, wenn du einmal erfahren möchtest, wie Jeremia gelitten hatte und fast daran zerbrach. 8:18-9:5; 11:18-23; 12:1-6;15:10-18; 18:18-23; 20:7-10,14-18
Auch die symbolischen Handlungen, die der Bibelgott von Jeremia verlangte, waren nicht ohne: 13:1-11; 16:1-14; 18:1-17; 19:1-13
Die Kap.26-45 berichten überwiegend in der 3.Person über den Propheten und stammen wahrscheinlich von seinem Sekretär Baruch. 36:4
Bei den predigtartigen Stücken des ersten Teils rechnen zahlreiche Ausleger damit, dass sie auf der Grundlage überlieferter Jeremiaworte ausgestaltet worden sind. Viele Formulierungen erinnern hier in Sprache und Theologie an das 5.Buch Mose, dem Deuteronomium, sowie dem deuteronomistischen Geschichtswerk (Richter, Könige, Samuel usw.) (Nach Stuttg.Erkl.)
Das sollte uns zu denken geben! Denn diese Werke wurden wahrscheinlich von einer Priestersekte nach dem Exil nachgeschrieben. Wie wir von daher Jeremia sehen sollten, bleibt an dieser Stelle offen.Das sollte uns jedenfalls zu denken geben! Denn diese Werke wurden wahrscheinlich von einer Priestersekte nach dem Exil nachgeschrieben. Wie wir von daher Jeremia sehen sollten, bleibt an dieser Stelle offen. Mehr darüber erfährst du auch in dem Buch „Wer schrieb die Bibel?“ von Elliot Friedman S.165
Hier einige Bilder des Gottes von Jeremia
Jeremia 13:13f
›So hat der HERR gesprochen: Fürwahr, ich will alle Bewohner dieses Landes, sowohl die Könige, die auf dem Throne Davids sitzen, als auch die Priester und Propheten und alle Bewohner Jerusalems mit Trunkenheit füllen 14 und sie sich dann einen an dem andern zerschmettern lassen, und zwar die Väter zugleich mit den Söhnen!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –; ›ich will dabei keine Schonung üben und kein Mitleid haben, und kein Erbarmen soll mich abhalten, sie zu vernichten!‹«
Zur Zeit Jeremias gab es anscheinend nur noch verlogene Hirten, Propheten und auch Priester. Das wissen wir von vielen Stellen, wo Jeremia diese anprangert, wie z.B. in Jer.5:31; 6:13; 8:8; 23:11
Was mich immer wieder erschreckt, ist die Art und Weise, wie der Bibelgott solche zur Rechenschaft zieht. Sie könnten doch auch einfach tot umfallen, aber nein, es muss ordentlich Blut fließen und Feuer ist meist auch noch dabei, außer bei David und Salomo – da ging es auch anders.
Jeremia 17:4
Da mußt du denn, und zwar durch eigene Schuld, deinen Erbbesitz fahren lassen, den ich dir verliehen habe, und ich will dich deinen Feinden zum Knecht (= dienstbar) machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ein Feuer habt ihr in meiner Nase (oder: durch meinen Zorn) angezündet, das bis in Ewigkeit brennen wird.«
…. damit mein Zorn nicht wie Feuer hervorbricht und unauslöschlich brennt infolge der Bosheit eurer Taten!‹«
Jeremia 46:10
Ja, dieser Tag ist für Gott, den HERRN der Heerscharen, ein Tag der Rache, um seinen Widersachern zu vergelten: da frißt das Schwert, bis es satt ist, und berauscht sich an ihrem Blut, denn ein Schlachtfest (= Opfermahl) hält Gott, der HERR der Heerscharen, im Nordland am Euphratstrom.
Jeremia 16:4
»An qualvollen Todesarten sollen sie sterben, ohne betrauert und bestattet zu werden! Zu Dünger auf offenem Felde sollen sie werden! Durch Schwert und Hunger sollen sie ums Leben kommen, und ihre Leichen sollen den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraß dienen!«
Ich erinnere hier aber auch wieder an Offbg.19:17:
Dann sah ich einen Engel in der Sonne stehen, der rief mit lauter Stimme allen Vögeln zu, die hoch oben am Himmel fliegen: »Kommt her, versammelt euch zu dem großen Mahle Gottes! 18 Ihr sollt Fleisch fressen von Königen, Fleisch von Kriegsobersten, Fleisch von Starken, Fleisch von Rossen und ihren Reitern, Fleisch von Leuten aller Art, von Freien und Sklaven, von Kleinen und Großen!«
Es ist offensichtlich derselbe Gott!
Aus Liebe zur Wahrheit
JedidaMD