Yogananda erklärt das Johannesevangelium
1. Warum glaubt man?
2. Das Christusbewusstsein – die Christusintelligenz
3. Hilfreiche Kommentare
Auszug aus „Die Wiederkunft Christi im eigenen Inneren“
„Wenn jemand zu mir sagt: „Ich glaube an Gott“, dann frage ich ihn: „Warum Glauben Sie? Woher wissen Sie, dass es einen Gott gibt?“ Beruht seine Antwort dann auf Annahmen oder auf Wissen aus zweiter Hand, sage ich ihm, dass er nicht wirklich glaubt. Um zu einer Überzeugung stehen zu können, muss man Tatsachen haben, welche diese Überzeugung stützen. Sonst ist sie lediglich ein Dogma, das leicht zur Beute der Skepsis wird.
Zeige ich auf ein Klavier und behaupte, es sei ein Elefant, wehrt sich die Vernunft eines intelligenten Menschen gegen eine solche Absurdität. Und wenn man Dogmen über Gott verbreitet, ohne sie durch Erfahrung oder Erkenntnis bestätigt zu finden, wird der Verstand, in gleicher Weise, früher oder später die Wahrheit dieser Idee anzweifeln, sofern er gegenteilige Erfahrungen macht. Werden dann die sengenden Sonnenstrahlen analytischer Untersuchung heißer und heißer, welken schwächliche, unbegründete Formen des Glaubens dahin, sterben ab und hinterlassen eine Wüste des Zweifels, des Agnostizismus oder des Atheismus.
Wissenschaftliche Meditation geht über bloße Philosophie hinaus und richtet das Bewusstsein auf die höchste, machtvolle Wahrheit. Mit jedem Schritt nähert sich der Gottsucher der tatsächlichen Verwirklichung und vermeidet zielloses Umherirren. Wenn man ausdauernd danach strebt, Glaubensvorstellungen durch Erfahrung zu untermauern – mit Hilfe intuitiver, durch Yoga-Methoden gewonnener Erkenntnisse -, erbaut man sich ein echtes spirituelles Leben, das jedem Zweifel standhält.
Der Glaube ist dann eine starke Kraft, wenn er das Verlangen und die Entschlossenheit fördert, die Gegenwart Christi zu erleben.
Als Jesus die Menschen ermahnte, an den Namen des Eingeborenen Sohnes Gottes zu glauben, meinte er damit: Zieht das Bewusstsein und die Lebensenergie durch Meditation von den Sinnesorganen zurück, damit ihr intuitiv das OM wahrnehmen könnt, das Wort oder die alles durchdringende kosmische Schwingungsenergie – den „Namen“ oder die aktive Manifestation des immanenten Christusbewusstseins.
Ein Mensch mag sich ständig bemühen, den Intellektuellen Glauben an Jesus Christus zu festigen. Wenn er aber den kosmischen Christus niemals in seinem allgegenwärtigen Aspekt und in seiner Inkarnation als Jesus erlebt hat, dann reicht die spirituelle Wirkung dieses Glaubens nicht aus, um den betreffenden zu erlösen. Niemand kann durch die bloße Wiederholung des göttlichen Namens erlöst werden oder indem er Gott mit lautstarken Hallelujas preist. Weder durch blinden Glauben an Jesu Namen noch durch die Anbetung seiner Person kann die befreiende Kraft seiner Lehren empfangen werden. Die wahre Anbetung Christi geschieht in der göttlichen Verbindung mit der Christus-Wahrnehmung im Tempel des erweiterten Bewusstseins, der keine Mauern hat.
Gott würde seinen „Eingeborenen Sohn“ nicht in der Welt widerspiegeln, nur damit dieser wie ein unerbittlicher Detektiv die Ungläubigen aufspürt, um sie zu bestrafen.
Unabhängig davon, ob ein Mensch in seiner körperlichen Gestalt Sünden oder Tugenden angesammelt hat, wohnt die erlösende Christusintelligenz im tiefsten Innern einer jeden Seele und wartet mit unendlicher Geduld, bis jeder einzelne in der Meditation aus dem betäubenden Schlaf der Täuschung erwacht, um die Gnade und Erlösung zu empfangen.
Wer an diese Christusintelligenz glaubt und durch spirituelle Handlungen das Verlangen erweckt, nach Erlösung zu suchen, indem er in dieses widergespiegelte Bewusstsein Gottes aufsteigt, der muss nicht länger blind auf dem Pfad der Täuschung umherirren. Gemessenen Schrittes geht er auf sicherem Wege der erlösenden Unendlichen Gnade entgegen.
Der Ungläubige aber, der den Gedanken an diesen Erlöser – diesen einzigen Weg zur Rettung – verachtet, verdammt sich selbst dazu, durch Unwissenheit an den Körper gebunden zu bleiben, und er muss die Folgen tragen, bis er geistig erwacht.
Zitat Ende
Kommentar dazu von Natascha
Yogananda hielt sich selbst für eine Art Gott und hat sehr viel Hinduistisches in seiner Mix-Lehre. Seiner Meinung nach soll Kriya-Yoga praktisch unabkömmlich sein auf dem Pfad zur Erleuchtung. Wenn man nur lange genug diszipliniert übt, erlangt man angeblich das Allumfassende Bewusstsein, den einzigen Weg zur Erlösung.
(Alle Christen und alle Moslems sind demnach schon von vornherein verloren, weil sie entweder nie davon gehört haben oder solche Praktiken der Öffnung für zu gefährlich halten)
Außerdem glaubt er, dass ein Guru unerlässlich ist für einen Menschen, um Gott zu finden. Und nur der Guru kennt Gott persönlich.
„Wer auf Menschen vertraut …..“
Was in den Kursen und Lehrbriefen des SRF-Zentrums (Self-Realisation) abgehalten wird, ist Top Secret, deswegen gab es auch schon einige Gerichtsverfahren in der Vergangenheit. Die Mitglieder dürfen angeblich nicht mit anderen über ihre Erlebnisse/die Kursinhalte sprechen.
Ich habe mal g e h ö r t (deswegen verbürge ich mich dafür nicht), dass man irgendwann seinem persönlichen Guru (den Gott selbst geschickt hat) lebenslang Loyalität erweisen muss, was in einer kurzen Zeremonie bekräftigt wird.
Dieses SRF-Zentrum gibt es schon eeeewig. Daran kann man sich wenden, um den passenden Guru samt Erleuchtung zu finden, falls das Lesen der Biographie dazu nicht ausreicht.
Würde ich diese Lehre als hilfreich weiterempfehlen? NEIN. 🙂
Zu seiner Frage nach Gottbeweis und vermeintlichem Dogma:
Gott beweist sich für mich z. B. in der Natur, der bis in kleinsten geplanten, detaillierten Lebewesen, Zellen, Tiere, Pflanzen, alles. Der Aufbau des Lebens ist sinnvoll (wenngleich grausam) und höchst komplex. Das ist keine Theorie, sondern eine Tatsache. Für jeden sichtbar, der in den Spiegel oder aus dem Fenster guckt.
Hilfreicher Link
http://www.yogananda-srf.org/Das_Guru-Jünger-Verhältnis.aspx#.U7P_1rXwDcs