Menü Schließen

Verlorene heilige Schriften

 

Irenäus berichtet uns von umfassenden Verlusten alter Tenach-Schriften, welche durch Esra ersetzt wurden.

Irenäus in seinem Werk Gegen die Häresien (Contra Haereses)
Buch 3, Kap.21,2 http://www.unifr.ch/bkv/kapitel669-1.htm

Bevor nämlich die Römer sich ihres Reiches bemächtigten, als noch die Mazedonier Asien besaßen, da bat Ptolomäus, der Sohn des Lagus, die Jerusalemitaner, ihre Schriften ins Griechische zu übersetzen, weil er seine in Alexandria angelegte Bibliothek mit den vorzüglichsten Schriftwerken aller Länder auszustatten wünschte. Jene nun, die damals noch den Mazedoniern untertan waren, schickten siebzig Älteste, die in den Schriften besonders bewandert waren und beide Sprachen beherrschten, zu Ptolomäus, damit sie seinem Wunsche willfahrten. Um aber sicher zu gehen, und weil er fürchtete, daß sie vielleicht auf Verabredung die Wahrheiten der Schrift in ihrer Übersetzung verbergen möchten, sonderte er sie voneinander ab und ließ alle dieselbe Schrift übersetzen, und so machte er es mit allen Büchern. Als diese nun vor Ptolomäus zusammen kamen und ihre Übersetzungen verglichen, da sagten alle zum Ruhme Gottes und zur Beglaubigung des göttlichen Charakters der Schriften dasselbe mit denselben Worten und denselben Ausdrücken von Anfang bis zu Ende, sodaß auch die anwesenden Heiden erkannten, daß unter göttlicher Inspiration die Schriften übersetzt waren. Und es ist wahrlich nicht wunderbar, wenn Gott bei ihnen dies gewirkt hat. Hatte er doch auch nach der siebzigjährigen Gefangenschaft unter Nebukadnezar, als die J*den unter Artaxerxes in ihre Heimat zurückkehrten, da die Schriften verloren gegangen waren, dem Priester Esdras aus dem Stamme Levi eingegeben, daß er sich an alle Reden der früheren Propheten erinnerte und dem Volke das Gesetz wiederherstellte, das durch Moses gegeben war.

Im Brockhaus Konversationslexikon lesen wir dazu Folgendes:

http://liebezurwahrheit.info/bibel/

„Der jetzige Pentateuch (s. d.) ist aus zwei Gesetzbüchern, dem unter König Josia 621 v. Chr. entstandenen 5. Buch Mose und dem unter Esra (s. d.) um 444 v. Chr. verfaßten Priestercodex unter Einfügung anderer zum Teil weit älterer geschichtlicher und gesetzlicher Stücke entstanden. –

Sowohl Richter als Samuelis und Könige sind in ihrer jetzigen Gestalt ein Erzeugnis dieses deuteronomistischen Schrifttums, in dessen Manier von 621 an, aber noch nach Esra geschrieben worden ist.“

Gemäß dem apokryphen 4. Buch Esra stand der levitische Priester im direkten Kontakt mit dem Himmel. Ihm wurde Einsicht gewährt in Dinge, die normalen Sterblichen verwehrt sind, was er in der Ich-Form erzählt. Das Buch enthält sieben Gesichte (Visionen), in denen Esra noch während der babylonischen Gefangenschaft auf seine Mission, das J*denvolk wiederaufzubauen, vorbereitet wird. Warum aber wurden solche Bücher nicht in den Bibelkanon aufgenommen? Wissen ist Macht! Aus diesem Grund hat ja auch die RKK einiges verschwinden lassen und die Bibel für das normale Volk abgeschafft. Das würde aber dann bedeuten, dass Gott es zugelassen hätte, dass durch das Gericht über Israel alle Schriften verloren gingen, dann aber durch Esra erneut aufgeschrieben wurden und zwar unter der Leitung des Heiligen Geistes. Eigenartig, dass Jahuwah so wechselhaft wäre. Und aufgrund der Erkenntnisse, dass die Tora von mehreren Schreiber und verschiedenen Schriftteilen zusammengestellt ist, würde ich dieses Vorgehen auch bezweifeln; zumindest würde ich Esra nicht als den alleinigen Autor der 5 Bücher Mose vermuten wollen; möglicherweise hatte er sie aber ergänzt und einige Schriften eingeschoben. Bislang habe ich dies allerdings als ein Wirken der abgefallenen falschen Priesterschaft im babylonischen Exil betrachtet. Vielleicht aber ist die Rekonstruktion des Tenach ein Werk mehrerer Autoren? Gott allein weiß es.

 

Biblisch betrachtet sehen wir eigentlich eine etwas andere Geschichte, nämlich die, dass man das „Buch des Gesetzes“ irgendwo im Tempel wiedergefunden hatte. 2.Kön.22 Es könnte sich allerdings dabei wirklich lediglich um eine Abschrift des Gesetzes gehandelt haben, die ja jeder König damals anfertigen ließ. Was aber Esra zu schreiben hatte, war weitaus mehr, vor allem die historischen Bücher des AT.

 

Da die Kirchenväter Irenäus und auch Eusebius, der vermutlich Irenäus ohne Bedenken als Quelle benutzte, den Verlust alter Schriften als gegebene Tatsache betrachteten und entsprechend kommentierten, sollte man daraus schließen können, dass es seinerzeit bekannt war, dass man überwiegend keine Originale des Tenach mehr hatte.

 

Biblischer Hinweis könnte in diesem Texten gefunden werden:

Jesaja 64:9 Schla.
Deine heiligen Städte sind zur Wüste geworden; Zion ist verwüstet, Jerusalem zerstört! Unser heiliger und herrlicher Tempel, in dem unsere Väter dich gelobt haben, ist in Flammen aufgegangen, und alles, was uns teuer war (Elbf. all unsere Kostbarkeiten), ist verwüstet!

Auch im apokryphen 4.Buch Esra bestätigt Esra den Verlust der Schriften!

„Auch das Buch Daniel wurde rund vierhundert Jahre nach den Ereignissen, die es schildert, nachträglich geschrieben. Unter diesen Umständen verwundert es keineswegs, dass der anonyme Verfasser die geschichtlichen Fakten durcheinander brachte. Mit bemerkenswerter Offenheit äußert sich Dr. Kastein (jüd*scher Historiker) über die Art und Weise, wie diese Bücher verfasst wurden:

„Die Herausgeber, welche den Büchern Josua, Richter, Samuel und Könige ihre endgültige Gestalt verliehen, sammelten jedes Fragment [der alten Lehren und Überlieferungen] und interpretierten sie kreativ… Es war nicht in jedem Falle möglich, bestimmte Worte bestimmten Personen zuzuordnen, weil diese so oft anonym gearbeitet hatten, und den Herausgebern ging es weit mehr um das betreffende Thema als um philologische Genauigkeit; sie begnügten sich damit, die Aussagen der Propheten so gut wie sie konnten aneinanderzureihen.“

Diese Methode mag eine Erklärung dafür liefern, dass ein und dieselbe „messianische“ Prophezeiung zwei Propheten in den Mund gelegt wurde (Jesaja 2,2-4 und Micha 4,1-4), und dass wir auch in anderen Büchern auf zahlreiche Wiederholungen stoßen. Wie Dr. Kastein treffend bemerkt, ging es den Herausgebern um „das betreffende Thema“ und nicht um „philologische Genauigkeit“, d. h. um das Wort Gottes.“ Auszug aus D.Reed

Soweit zu den Büchern, die zwar verloren waren, aber ersetzt wurden. Darüber hinaus gibt es aber noch andere verlorene Bücher, ja eine ganze Anzahl davon wird in vorhandenen Bibelbüchern zitiert. Sehr viel in den Schriften Esras, was sicher ein Hinweis darauf ist, dass er sich durch viele alte Schriften durch las, um passendes Material für die Geschichtsbücher Israels zusammen zu stellen.

Es ist an und für sich ganz normal, wenn Autoren andere Schriften zitieren. Das tue ich ja auch ständig. Doch wenn eine Schrift als heilig und von Gott inspiriert betrachtet wird, ist das doch ein wenig befremdlich, denn Gott würde doch nicht andere Autoren zitieren?! Wenn dann auch noch Schriften darin zitiert werden, die anschließend verschwinden oder nicht in den Bibelkanon aufgenommen werden, ist das m.E. noch mehr befremdlich! Doch dies ist wohl der Fall, z.B. bei diesen Büchern:

 

2.Chron.9:29
Die übrige Geschichte Salomos, die frühere und die spätere, ist aufgezeichnet in der Geschichte des Propheten Natan, in der Weissagung Ahijas aus Schilo und in der Vision des Sehers Jedo über Jerobeam, den Sohn Nebats >>

„Das Buch Nathan“ „Gesichte des Jedo“ „Prophezeiungen des Ahijas“

„Das Buch Jaschar“ 2.Sam. 1:18, Josua 10:13

„Das Buch Gad“ 1.Chron. 29:29

„Das Buch der Kriege“ 4.Mose 21

„Das Buch der Geschichte Salomos“ 1.Könige 11:41

„Das Buch Schemajas „ 2.Chron. 12:15

„Die Geschichte Usijas“ 2.Chron. 26:22

„Die Geschichte der Seher“ 2.Chron. 33:19

Das sind schon einige! Bitte teile mir weitere Funde mit! Es handelt sich hierbei nicht um apokryphe Bücher, das möchte ich nochmals betonen! Es sind einfach Schriften, die uns nicht mehr vorliegen. Gott sei Dank haben wir heute Zugang zum Buch Henoch, was ganz sicher in den Bibelkanon gehören sollte, denn es wird nicht nur über den Verbleib von Henoch, dem Gerechten berichtet, den wir ja aus der Tora kennen, sondern auch im NT im Judasbrief wird auf diesen Schreiber hingewiesen. Vielleicht war der Inhalt zu brisant für den „Samen der Schlange“, welche ganz offensichtlich in dieser Sache mitwirkte, denn ein solches Geschehen, wie ich es dir hier darlege, ist sicher nicht aus Gottes Hand so gewirkt worden. Wahrheit hatte halt schon immer Feinde!

Wer ist eigentlich zuständig dafür, dieses Buch Henoch endlich zu rehabilitieren? Und wer würde bitteschön das Buch Jaschar, welches H.Grimme übersetzt hat, noch einmal auflegen, denn die erste Auflage ist vergriffen? Ich bin schon sehr gespannt darauf!

Zu den einst verlorenen, aber wiedergefundenen Büchern zählt auch das „Testament Salomos“, eine wirklich heiße Schrift, die man in Nag Hamadi gefunden hatte und die über Salomos okkulte Machenschaften berichtet. Ein interessantes Video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=DEY30nDhMEM

Es ist durchaus möglich, dass Jaschua (Jesus) in Lukas 11:31 auf diese Schrift Bezug genommen hatte. Der Herr sprach hier von Salomos Größe im Vergleich zu seiner.

Aus Liebe zur Wahrheit
Maggie Dörr

 

image_pdfimage_print

Diesen Beitrag teilen: